„Das andere Gesicht“ (nicht nur) der brasilianischen Gesellschaft – Einblicke in den „Hof der Hoffnung“ – Fazenda da Esperanca

Lichtbildvortrag des Mescheder Priesters Christian Heim am Dienstag, 01. Oktober 2019, um 20.00 Uhr im Bürgertreff Campus, Meschede, Kolpingstr. 20 – Eintritt frei

Manchmal scheint der Kontinent der Hoffnung, Brasilien, gar nicht so hoffnungsvoll. Hier kommen mehr Menschen durch Schusswaffen in Drogenkriegen und kriminellen Handlungen ums Leben als in sonst einem Land der Welt. Die Gefängnisse quellen über und werden von sogenannten „Fraktionen“ regiert, denen gegenüber die Politik machtlos ist. Täglich kommen immer mehr Menschen in die Obdachlosigkeit. Die Selbstmordrate nimmt besonders unter Jugendlichen ständig zu. Christian Heim, deutscher Priester, gehört einer Gemeinschaft an, die sich “Familie der Hoffnung” nennt und sich somit die Hoffnung auf die Fahne geschrieben hat. Er lebt zweieinhalb Autostunden vom Moloch São Paulo entfernt in idyllischer Berglandschaft auf einem Hof der Hoffnung (Fazenda da Esperanza) mit 130 Männern, die einen Weg „raus“ suchen: raus aus Sucht und Abhängigkeit, raus aus Kriminalität und Prostitution, raus aus Zuhälterei und einem Leben ohne feste Bleibe. „Aber eigentlich“, so Christian Heim, „heißt das Wort nicht ‚raus’, sondern ‚rein’…! Rein in ein neues Leben, rein in ein Leben, wo sich jeder als Subjekt, als wertvoll und als Hauptperson erfährt. Rein in ein Leben, in dem die Entdeckung der Liebe zu sich selbst einen in die Entdeckung der Zuwendung zum Nächsten führt. Rein in ein Leben, in dem wieder Frieden, Freude, Freiheit und Beziehungsfähigkeit eingeübt wird. Und das alles mitzuerleben, darin Menschen zu begleiten, zu sehen, wie Hoffnung wächst, ist großartig,“ Das Leben auf den Höfen der Hoffnung ist einfach. Die Herausforderungen sind groß und oft genug kommen die Menschen als „hoffnungslose Fälle“ dort an. Aber dann tun diejenigen, die sie aufnehmen das, was sie gelernt haben: „Wir lieben sie um ihrer selbst willen“. Und die Liebe ist immer der Anfang zu einem neuen Weg.

Christian Heim erzählt von seiner Arbeit in den letzten sechs Jahren in Brasilien und steht Rede und Antwort für alle Fragen.